Subsahara-Afrika
Marta Petrosillo
Auch in diesem Berichtszeitraum war Afrika wieder die Region, die am stärksten von dschihadistischen Aktivitäten betroffen war. Die Gewalt geht nicht von einer einzelnen Organisation aus, sondern von einem dezentralen Netzwerk aus Bewegungen, die autonom operieren, aber die gleiche Ideologie und Taktik verfolgen und auf dieselben Ressourcen zurückgreifen. Diese Bewegungen nutzen durchlässige Grenzen und schwache staatliche Institutionen aus, um sich überregional auszubreiten und eine lose koordiniere Struktur zu bilden. Auch wenn die Gruppen unabhängig sind, tauschen sie Waffen, Kämpfer und Propaganda aus und erhöhen dadurch ihre Widerstandskraft und Reichweite. Ihre Anpassungsfähigkeit hat verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung, auch für christliche Gemeinden. Dieses länderübergreifende und flexible Modell lässt dschihadistische Aktivitäten inmitten anhaltender Instabilität gedeihen (siehe Themenschwerpunkt Wie sich der Dschihadismus weiterentwickelt).
Nach Angaben des Africa Center for Strategic Studies destabilisieren militant-islamistische Gruppen nach wie vor fünf Regionen des Kontinents. Allein im Jahr 2024 waren diese Gruppen für 22.307 Todesfälle verantwortlich.[1]
Eskalation der dschihadistischen Gewalt im Sahel
Der Sahel ist weiterhin die Region, die weltweit am stärksten von terroristischer und dschihadistischer Gewalt betroffen ist. Mehr als die Hälfte aller Todesfälle, die 2024 weltweit auf das Konto von Terroristen gingen, entfielen auf die Sahelzone. Laut Global Terrorism Index 2025 liegen fünf der zehn Länder, die am stärksten von Terrorismus betroffen sind, in dieser Region: Burkina Faso, Mali, Niger, Nigeria und Kamerun. Damit ist sie ein Zentrum der aktuellen Welle extremistischer Gewalt.[2]
Burkina Faso war 2024 wieder weltweit am schwersten betroffen. 20 % aller terrorbedingten Todesfälle entfielen auf dieses Land, wobei gegenüber dem Vorjahr ein Rückgang um 21 % verzeichnet wurde. Die dschihadistische Gewalt nimmt seit 2015 stark zu und macht das Land, das einst ein Musterbeispiel für ein harmonisches Miteinander der Glaubensrichtungen war, zu einem Hotspot extremistischer Aktivitäten.[3] Terrorgruppen wie JNIM, IS-Ableger und Ansarul Islam nehmen sowohl Muslime als auch Christen ins Visier und greifen häufig Gebetsstätten an. Geistliche werden entführt oder getötet. Christliche Gemeinden werden vertrieben oder es wird ihnen untersagt, ihrem Glauben öffentlich nachzugehen. Mitte 2024 wurden in der Region Zekuy-Doumbala fast 100 Christen getötet.[4]
In Mali verschlechtert sich die Sicherheitslage kontinuierlich, die grundlegenden Menschenrechte werden immer häufiger missachtet. Auch Mali ist eines der am stärksten vom Terrorismus betroffenen Länder der Welt. Die Krise begann 2012, als das Eindringen extremistischer Gruppen in den Norden Malis die Tuareg-Rebellion wieder aufflammen ließ. Die Tuareg, die etwa 10 % der Bevölkerung ausmachen, streben mit der Nationalen Bewegung für die Befreiung des Azawad (MNLA) im Norden Malis nach Autonomie und verbündeten sich im Kampf gegen Regierungstruppen zeitweise mit Islamistengruppen wie AQIM, MUJAO und Ansar Dine.[5] Das 2015 geschlossene Friedensabkommen ist hinfällig. Der Abzug der UN-Friedenstruppen 2023 und der Einsatz der russischen Söldnergruppe Wagner haben die Krise weiter verschärft. Landesweit nimmt die dschihadistische Gewalt zu. Die Bürger des Landes – auch die Christen – sind von Entführungen und Misshandlungen bedroht. Ihnen werden religiöse Regeln auferlegt. Im Jahr 2024 setzte Malis Militärjunta jegliche politischen Aktivitäten aus und ging hart gegen Andersdenkende vor. Die Lage ist nach wie vor kritisch, da ein Bürgerkrieg und weitere Menschenrechtsverletzungen drohen.
In Niger haben sich unter dem Militärregime von General Abdourahamane Tchiani die Sicherheitslage, die staatlichen Strukturen und die Menschenrechtslage drastisch verschlechtert. Im März 2025 trat für einen Zeitraum von 60 Monaten eine Übergangscharta in Kraft, die in einem höchst instabilen Umfeld die Religionsfreiheit formell garantiert. Das Land hat sich zu einem dschihadistischen Hotspot entwickelt. ISSP, Al-Qaida-Ableger und Boko Haram sind landesweit aktiv. Die an Mali und Burkina Faso grenzende Region Tillabéri ist nach wie vor das Zentrum der Gewalt. 2024 verzeichnete Niger mit 94 % den weltweit höchsten Anstieg der terrorbedingten Todesfälle. [6] Sowohl muslimische als auch christliche Gemeinden sind von Angriffen auf Kirchen, Moscheen und religiöse Versammlungen sowie von Entführungen Geistlicher betroffen. Es gibt Bemühungen um einen interreligiösen Dialog. Aber radikale Netzwerke, schwache Institutionen und Autoritarismus höhlen das zivilgesellschaftliche Leben und die Widerstandskraft der Bürger aus. Christliche Minderheiten sind besonders gefährdet, sehen sich Drohungen und Zwangskonvertierungen ausgesetzt und können ihren Glauben nicht frei ausüben.
Nach ihrem gemeinsamen Austritt aus der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft ECOWAS gründeten Mali, Burkina Faso und Niger im Juli 2024 einen Staatenbund, die Konföderation der Sahelstaaten (CES).[7] Dieser Schritt ist Teil einer umfassenderen Abkehr von den westlichen Institutionen, wobei die drei Militärregime stärkere Partnerschaften mit Russland und China anstreben.
Staatsstreiche, Wahlen und Verfassungsänderungen: Verschiebung der Machtstrukturen
Im Zeitraum von 2023 bis 2025 erlebten die Länder südlich der Sahara eine Welle von Staatsstreichen und Verfassungsänderungen, die Ausdruck tiefgreifender Regierungskrisen sind und oftmals unmittelbare Auswirkungen auf die Religionsfreiheit haben. Verzeichnet wurden zwei erfolgreiche Staatsstreiche (Niger[8] und Gabun[9]) und mehrere gescheiterte Putschversuche (Burkina Faso,[10] Guinea-Bissau[11] und Demokratische Republik Kongo[12]).
Andere Länder planten oder verabschiedeten umfassende Verfassungsreformen, von denen viele Kontroversen auslösten oder negative Auswirkungen haben. In der Zentralafrikanischen Republik wurde auf dem Wege eines Referendums 2023 die bestehende Begrenzung der Amtszeiten des Präsidenten abgeschafft und das Amt eines Vizepräsidenten eingeführt. So kann Präsident Touadéra im Dezember 2025 für eine dritte Amtszeit kandidieren.[13] Bei einem Referendum im Tschad stimmten die Bürger im Dezember 2023 für die Wiedereinführung eines Semi-Präsidialsystems mit einem Premierminister, einem Senat und einer Menschenrechtskommission, wobei deren Rechenschaftspflicht nicht geregelt ist. Ende 2024 wurde in Gabun[14] eine neue Verfassung verkündet und die Regierung leitete einen nationalen Dialog ein, um nach 54-jähriger Herrschaft des Bongo-Clans die demokratischen Institutionen wiederzubeleben.[15] Im März 2024 verabschiedete das Parlament in Togo eine neue Verfassung, die nach Ansicht von Kritikern die Demokratie untergräbt. Sie sieht den Übergang zu einem parlamentarischen Regierungssystem vor. Die Begrenzung der Amtszeiten für Präsident Gnassingbé, der seit 2005 im Amt ist, wurde praktisch abgeschafft.[16]
Im Jahr 2024 standen in 19 afrikanischen Ländern Wahlen an, aber viele wurden verschoben, manipuliert oder unter autoritären Bedingungen abgehalten. Die Militärregime in Burkina Faso,[17] Mali,[18] Guinea[19] und Guinea-Bissau[20] wollten ihren Ländern den Weg in die Demokratie bereiten, hielten ihre Versprechen aber nicht ein. In Mauretanien,[21] Tschad,[22] Senegal[23] und Togo[24] fanden landesweite Wahlen statt. Den Ablauf der Wahlen in Südafrika bezeichneten katholische Bischöfe als „überaus frei und fair“. [25]
Horn von Afrika: Bürgerkriege, religiös motivierte Gewalt und regionale Ausbreitung
Das Horn von Afrika ist nach wie vor eine äußerst instabile Region, die von sich überschneidenden Bürgerkriegen, extremistischen Bedrohungen und grenzüberschreitenden Spannungen geprägt ist.
Seit April 2023 herrscht im Sudan ein Bürgerkrieg zwischen den Sudanesischen Streitkräften (SAF) und den Rapid Support Forces (RSF), der die weltweit größte Flüchtlingskrise mit fast 13 Millionen entwurzelten Menschen ausgelöst hat.[26] Beide Kriegsparteien beschießen religiöse Kultstätten, foltern Geistliche und nutzen Kirchen und Moscheen als Militärstützpunkte. Christen werden Opfer von Zwangskonvertierungen, willkürlichen Festnahmen und gewaltsamen Übergriffen. Die Lage der Religionsfreiheit hat sich drastisch verschlechtert.
Die Gewalt greift auch auf Südsudan über, wo der Zustrom von Flüchtlingen und Vergeltungstaten den fragilen Friedensprozess des Landes ins Wanken bringen. Die Übergangsregierung hat anstehende Wahlen verschoben und bemüht sich um die Ausarbeitung einer dauerhaften Verfassung.[27]
Die Lage in Somalia bleibt kritisch. Die Terrorgruppe Al‑Shabaab kontrolliert weite Landstriche und setzt eine strenge Auslegung der Scharia durch, die Christen die Glaubensausübung untersagt, für Apostasie die Todesstrafe vorsieht und alles unter Strafe stellt, was als „unislamisch“ gilt. Christliche Konvertiten laufen Gefahr, misshandelt, festgenommen oder getötet zu werden. Auch die Terrororganisation Islamischer Saat der Provinz Somalia, die sich vor allem in Puntland ausbreitet, trägt zur Destabilisierung des Landes bei. Die Spannungen mit Äthiopien und Somaliland sowie Waffenlieferungen und interne Clankonflikte lassen jegliche Bemühungen um eine Eindämmung der dschihadistischen Gewalt ins Leere laufen.[28]
Nach Somalia ist Kenia das Land, das am zweitstärksten von den Gewaltakten der Al-Shabaab betroffen ist.[29] Kenia galt lange als stabilisierende Kraft in der Region, geriet dann aber durch grenzüberschreitende Anschläge und interreligiöse Spannungen unter Druck. 2023 und 2024 kam es in den Countys Mandera, Lamu und Garissa zu Anschlägen auf Zivilisten, darunter auch Christen. Zugleich kam es aufgrund der Diskriminierung von Muslimen zu interreligiösen Spannungen. Positiv zu bewerten ist eine Maßnahme von Präsident William Ruto, der im Februar 2025 das Überprüfungsverfahren abschaffte, das Muslime bei der Beantragung von Personalausweisen durchlaufen mussten.[30] Innerhalb der Zivilgesellschaft wurde dies als Schritt gegen Diskriminierung begrüßt. Trotz dieser Herausforderungen pflegen die Glaubensgemeinschaften im ganzen Land weitgehend friedliche Beziehungen.
Die Lage der Religionsfreiheit in Äthiopien ist inmitten anhaltender Konflikte und politischer Instabilität weiterhin prekär. Die andauernde Gewalt in den Regionen Tigray, Oromia und Amhara hat für die Glaubensgemeinschaften schwerwiegende Folgen. Kult- und Gebetsstätten werden zerstört, Geistliche ermordet und das gesamte religiöse Leben kommt zum Erliegen. Die interreligiösen Beziehungen leiden darunter, dass sich religiöse und ethnische Identitäten überschneiden. Die länderübergreifende Kooperation bei der Terrorbekämpfung wird belastet durch Spannungen mit der somalischen Regierung, die sich infolge des zwischen Äthiopien und Somaliland geschlossenen Abkommens weiter verschärft haben.
Am gesamten Horn von Afrika ist die Religionsfreiheit nicht nur durch dschihadistische Gewalt, sondern auch durch staatliche Unterdrückung bedroht. In Eritrea wird jegliche Form von nicht genehmigter Glaubensausübung vom Staat verfolgt. Gläubige, die sich nicht an die Vorschriften halten, müssen mit willkürlichen Festnahmen, langjährigen Haftstrafen und Folter rechnen. Christen, Zeugen Jehovas und Muslime – auch Minderjährige und Geistliche – geraten regelmäßig ins Visier der Behörden. Religiöse Versammlungen sind verboten. Häftlinge werden ohne ordnungsgemäße Verfahren festgehalten, und in den überfüllten Gefängnissen herrschen unmenschliche Zustände. Unter dem autoritären Regime Eritreas ist die Lage der Religionsfreiheit äußerst kritisch.
Nigeria: Gläubige in Gefahr
Zwischen Januar 2023 und Dezember 2024 erlebte Nigeria vor allem in Norden und im Middle Belt eine Welle religiös motivierter Gewalt. Bewaffnete Gruppen wie Boko Haram, Islamischer Staat der Provinz Westafrika (ISWAP) und diverse Milizen verübten groß angelegte Angriffe auf Kirchen, Dörfer und Geistliche. Allein in dem Monat nach der Amtseinführung des Präsidenten 2023 wurden in den Bundesstaaten Plateau und Benue Tausende von Menschen vertrieben oder getötet, darunter mehr als 1.100 Christen einschließlich 20 Geistlicher.[31] Bei koordinierten Angriffen einheimischer und ausländischer Kämpfer an Weihnachten 2023 kamen fast 300 Menschen zu Tode.[32] Im Juni 2025 fielen 200 vertriebene Christen in Benue einem Massaker zum Opfer.[33]
Immer wieder sind radikalisierte Fulani-Hirten in Angriffe auf christliche Gemeinden verwickelt, die oftmals mit Vertreibungen einhergehen. Während einige Analysten den Konflikt mit Umweltfragen in Verbindung bringen, nehmen Geistliche vor Ort die Vorgänge als eine strategische Vertreibung der christlichen Bevölkerung wahr (siehe Hintergrundinformation Fulani und Dschihadismus in Afrika: Zwischen Vermächtnis und Manipulation). Im Mai 2024 kam es in der Stadt Makurdi zu einer beispiellosen Eskalation, als eine christliche High School angegriffen wurde.[34] Auch im Zusammenhang mit Blasphemie- und Hexereivorwürfen wurden Menschen getötet, unter anderem auch durch Lynchmorde.
Dutzende von Geistlichen und religiösen Oberhäuptern wurden entführt oder ermordet. Auch beim Vorgehen von Sicherheitskräften gegen eine schiitische Prozession in Abuja kam es zu Todesopfern. Derweil setzt die Religionspolizei (hisbah) in mehreren Bundesstaaten des Nordens unter Missachtung der Bestimmungen der Verfassung durch, dass die Scharia auch in strafrechtlichen Angelegenheiten angewendet wird.
Die Region Zentralafrika und das südliche Afrika: Entstehende Fronten
Die Demokratische Republik Kongo erlebt eine der schwerwiegendsten und vielschichtigsten Krisen in der Region Zentralafrika. Bewaffnete Gruppen wie die Allied Democratic Forces (ADF), die mit der Organisation Islamischer Staat in Verbindung stehen, überfallen systematisch christliche Gemeinden, töten Zivilisten, zerstören Gotteshäuser und entführen Geistliche. In den östlichen Provinzen konkurrieren mehr als 120 Milizen[35] um die Kontrolle über Gebiete, die reich an Bodenschätzen sind. Infolge des Zusammenbruchs staatlicher Strukturen und der mangelnden staatlichen Präsenz sind Gemeinden dort schutzlos der Gewalt ausgeliefert. Die Gewaltausbrüche sind grenzüberschreitend: Die Tatsache, dass die Rebellengruppe M23 von Ruanda unterstützt wird und Uganda militärisch gegen die ADF vorgeht, zeigt das Ausmaß der Verstrickungen. Im Januar 2025 eroberte die Miliz M23 die Stadt Goma mit schwerwiegenden Folgen für die Zivilbevölkerung. Gleichzeitig wurden Kirchen, die sich für den Frieden einsetzen, mit staatlichen Repressalien konfrontiert.[36] Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind Gläubige und Gemeinden der eskalierenden Gewalt schutzlos ausgeliefert. Die Konflikte wirken sich auf die Stabilität in der gesamten Region der Großen Afrikanischen Seen aus.
In Mosambik kam es zu erneuten Ausbrüchen dschihadistischer Gewalt. In der Provinz Cabo Delgado überfallen militante Gruppen mit Verbindungen zum sogenannten Islamischen Staat immer wieder christliche Gemeinden, setzen Kirchen in Brand und töten Zivilisten. Trotz der Präsenz internationaler Streitkräfte konnten die Aufständischen in weitere Gebiete vordringen, wobei sie die Schwäche der staatlichen Institution und das dort herrschende Machtvakuum ausnutzten. Trotz der widrigen Umstände setzen sich die katholische Kirche und andere Glaubensgemeinschaften aktiv für Frieden und interreligiösen Dialog ein. In der 2022 unterzeichneten Gemeinsamen Erklärung von Pemba bekräftigten Christen und Muslime ihr gemeinsames Engagement, mit dem sie die Instrumentalisierung der Religion verhindern wollen. 2024 signalisierte der Islamische Rat von Mosambik, dass er bereit sei, in Verhandlungen mit dschihadistischen Elementen zu vermitteln. Mit diesen Bemühungen unterstreichen die religiösen Akteure ihre Widerstandskraft in Anbetracht der sich verschlechternden Sicherheitslage (siehe Fallstudie Die Aktivitäten der Kirche in Cabo Delgado ).
Migrationsbewegungen
Ein weiteres kritisches Thema, das die Länder südlich der Sahara betrifft, sind die deutlich zunehmenden Flüchtlingsströme und Migrationsbewegungen innerhalb der Landesgrenzen und darüber hinaus. Ende 2024 befanden sich innerhalb der Region 38,8 Millionen Menschen auf der Flucht, annähernd die Hälfte der weltweiten Gesamtzahl.[37] In Ostafrika, am Horn von Afrika und in der Region der Großen Afrikanischen Seen wurden 5,4 Millionen Flüchtlinge und Asylsuchende gezählt.[38] Auch die grenzüberschreitenden Migrationsbewegungen innerhalb des Kontinents stiegen im Zeitraum von 2015 bis 2024 um 25 % auf 15 Millionen.[39] Auslöser dieser Verschiebungen ist in den meisten Fällen dschihadistische Gewalt (siehe Themenschwerpunkt Auf der Flucht vor religiös motivierter Verfolgung und Diskriminierung).
[1] „Africa Surpasses 150,000 Deaths Linked to Militant Islamist Groups in Past Decade“, Africa Center for Strategic Studies, 28. Juli 2025, https://africacenter.org/spotlight/en-2025-mig-10-year/ (abgerufen am 10. August 2025).
[2] „Global Terrorism Index 2025: Measuring The Impact of Terrorism“, Institute for Economics & Peace, März 2025, https://www.visionofhumanity.org/wp-content/uploads/2025/03/Global-Terrorism-Index-2025.pdf (abgerufen am 10. August 2025).
[3] Ibid.
[4] Sina Hartet and Maria Lozano, „ACN denounces new Islamist massacres in Burkina Faso“, Aid to the Church in Need International, 30. August 2024, https://acninternational.org/acn-denounces-new-islamist-massacres-in-burkina-faso/ (abgerufen am 10. Juli 2025).
[5] „Mali crisis: Key players“, BBC News, 12. März 2013, https://www.bbc.com/news/world-africa-17582909 (abgerufen am 21. August 2025).
[6] „Global Terrorism Index 2025: Measuring The Impact of Terrorism“, op.cit
[7] „Defining a new approach to the Sahel’s military-led states“, International Crisis Group, 22. Mai 2025, https://www.crisisgroup.org/africa/sahel/burkina-faso-mali-niger/defining-new-approach-sahels-military-led-states (abgerufen am 10. Juli 2025).
[8] „The coup in Niger“, International Institute for Strategic Studies, August 2024, https://www.iiss.org/sv/publications/strategic-comments/2023/the-coup-in-niger/ (abgerufen am 26. August 2025).
[9] Dipo Faloyin, „A coup in Gabon seems to have ended one family's 56-year rule“, Vice News, 10. August 2023, https://www.vice.com/en/article/a-coup-in-gabon-seems-to-have-ended-one-familys-56-year-rule/ (abgerufen am 15. Juni 2024).
[10] Wycliffe Muia, „Burkina Faso army says it foiled ‘major’ coup plot“, BBC News, 22. April 2025, https://www.bbc.co.uk/news/articles/c5ygxzpkvzno (abgerufen am 19. August 2025).
[11] B. Rukanga & N. Booty, „Guinea-Bissau: Attempted coup was foiled, says President Embaló“, BBC News, 3. Dezember 2023, https://www.bbc.co.uk/news/world-africa-67586556 (abgerufen am 19. August 2025).
[12] Wedaeli Chibelushi, „US and British citizens among 37 sentenced to death in DR Congo coup trial“, BBC News, 13. September 2024, https://www.bbc.co.uk/news/articles/cx2e2v2le8wo (abgerufen am 19. August 2025).
[13] Booty, N. and Akinpelu, Y., „Central African Republic President Toudera wins referendum with Wagner hep“, BBC, 7. August 2023, https://www.bbc.com/news/world-africa-66428935 (abgerufen am 27. Februar 2025).
[14] Constitution Gabonaise 2024, République Gabonaise, https://www.gouvernement.ga/object.getObject.do?id=3958 (abgerufen am 27. Dezember 2024).
[15] Gérauds Wilfried Obangome, „Gabon takes historic step towards democratic renewal“, Africanews, 13. August 2024, https://www.africanews.com/2024/04/03/gabon-takes-historic-step-towards-democratic-renewal (abgerufen am 15. Juni 2025).
[16] Natasha Booty and Nicolas Negoce, „Togo constitution: Parliament passes reforms likened to coup“, BBC News, 20. April 2024, https://www.bbc.com/news/world-africa-68860091 (abgerufen am 8. Juni 2025).
[17] Sofia Christensen, „Burkina Faso junta leader says no elections until the country safe for voting“, Reuters, 29. September 2023, https://www.reuters.com/world/africa/burkina-faso-junta-leader-says-no-elections-until-country-safe-voting-2023-09-29/ (abgerufen am 10. August 2025).
[18] Morgane Le Cam, „In Mali, democracy has been indefinitely postponed“, Le Monde (Opinion), 19. Mai 2024, https://www.lemonde.fr/en/opinion/article/2024/05/19/in-mali-democracy-has-been-indefinitely-postponed_6671934_23.html (abgerufen am 10. August 2025).
[19] Guinea: December (postponed) 2024 Elections, Africa Center for Strategic Studies, 17. Januar 2024, https://africacenter.org/spotlight/2024-elections/guinea/ (abgerufen am 10. August 2025).
[20] Dabo Alberto, „Guinea‑Bissau opposition vows to ‘paralyse’ country in election timing row“, Reuters, 26. Februar 2025, https://www.reuters.com/world/africa/guinea-bissau-opposition-vows-paralyse-country-election-timing-row-2025-02-26/ (abgerufen am 10. August 2025).
[21] BBC News, „Slavery, migration, and jihadists-the issues as Mauritania votes“, BBC News, 4. Dezember 2023, https://www.bbc.com/news/articles/c51y81exdjlo (abgerufen am 8. Januar 2025).
[22] „Mahamat Idriss Déby officially declared winner of presidential election“, France 24, 16. Mai 2024, https://www.france24.com/en/live-news/20240516-%F0%9F%94%B4-chad-junta-chief-mahamat-idriss-d%C3%A9by-officially-declared-winner-of-presidential-election (abgerufen am 10. August 2025).
[23] Le Monde, „Senegal: A triumph, a shock, and a wake-up call“, Le Monde, 26. März 2024, https://www.lemonde.fr/en/international/article/2024/03/26/senegal-a-triumph-a-shock-and-a-wake-up-call_6655708_4.html (abgerufen am 15. Februar 2025).
[24] „Togo ruling party wins big parliamentary majority in boost for Gnassingbé“, France 24, 5. Mai 2024, https://www.france24.com/en/africa/20240505-togo-ruling-party-wins-big-parliamentary-majority-in-boost-for-gnassingbe (abgerufen am 8. Juni 2024).
[25] Silas Isenjia, „Catholic Bishops Laud South Africa’s ‚overwhelming‘ free and fair polls“, Acia Africa, 3. Juni 2024, https://www.aciafrica.org/news/11063/catholic-bishops-laud-south-africas-overwhelmingly-free-and-fair-polls (abgerufen am 15. Januar 2025).
[26] „Sudan Crisis Explained“, UN Refugee Agency, 27. Februar 2025, https://www.unrefugees.org/news/sudan-crisis-explained/#:~:text=Sudan%20has%20also%20been%20heavily,exacerbating%20food%20insecurity%20for%20families (abgerufen am 10. März 2025).
[27] Santino Fardol W. Dicken, „South Sudan postpones elections to 2026: A move toward inclusivity and stability“, Wilson Center, 6. Februar 2025, https://www.wilsoncenter.org/article/south-sudan-postpones-elections-2026-move-toward-inclusivity-and-stability (abgerufen am 3. März 2025).
[28] Faisal Ali, „Ethiopia and Somaliland reach historic agreement over access to Red Sea ports“, The Guardian, 1. Januar 2024, https://www.theguardian.com/world/2024/jan/01/ethiopia-and-somaliland-reach-historic-agreement-over-access-to-red-sea-ports (abgerufen am 15. Juni 2025).
[29] „What’s Next for the Fight Against al-Shabaab in Kenya and Somalia – August 2024“, ACLED (Armed Conflict Location & Event Data Project), 4. September 2024, https://acleddata.com/report/whats-next-fight-against-al-shabaab-kenya-and-somalia-august-2024/ (abgerufen am 10. August 2025).
[30] „Government ends extra vetting for for ID registration in borders counties“, President of the Republic of Kenya, 5. Februar 2025, https://www.president.go.ke/government-ends-extra-vetting-for-id-registration-in-borders-counties/ (abgerufen am 19. August 2025).
[31] Burton, D. und Kim M. „Muslim terrorists slaughter record numbers of Christians in central Nigeria“, Truth Nigeria, 24. Juni 2023, https://truthnigeria.com/2023/06/muslim-terrorists-slaughter-record-numbers-of-christians-in-central-nigeria/ (abgerufen am 13. Mai 2025).
[32] Masara Kim, „Nigeria under invasion“, Truth Nigeria, 2. Januar 2024, https://truthnigeria.com/2024/01/christmas-massacre-led-by-3000-invading-terrorists/ (abgerufen am 13. Mai 2025).
[33] „Nigeria: Up to 200 Dead in Worst Killing Spree“, Aid to the Church in Need (ACN), 28. Mai 2025, https://acninternational.org/nigeria-up-to-200-dead-in-worst-killing-spree/ (abgerufen am 15. Juni 2025).
[34] „Heroic staff save pupils as gunmen attack Catholic school at night“, Aid to the Church in Need (ACN), 2. Mai 2025, https://acninternational.org/heroic-staff-save-pupils-as-gunmen-attack-catholic-school-at-night/ (abgerufen am 15. Juni 2025).
[35] Chinedu Asadu, „M23 rebels seize key towns in eastern Congo as violence intensifies“, Associated Press, 16. Februar 2025, https://apnews.com/article/m23-rebels-congo-nyanzale-north-kivu-5ab5f58872065924343f06696c0689a4 (abgerufen am 24. Juli 2025).
[36] Antoine Roger Lokongo, „DRC bishops face backlash over peace plan“, The Pillar, 24. März 2025, https://www.pillarcatholic.com/p/drc-bishops-face-backlash-over-peace (abgerufen am 28. Juli 2025).
[37] 2025 Global Report on Internal Displacement (GRID), Internal Displacement Monitoring Centre (IDMC), 13. Mai 2025, https://api.internal-displacement.org/sites/default/files/publications/documents/idmc-grid-2025-global-report-on-internal-displacement.pdf (abgerufen am 10. August 2025).
[38] Refugee Statistics, UN Refugees (Refugee Facts), (Stand Ende April 2025), https://www.unrefugees.org/refugee-facts/statistics/ (abgerufen am 10. August 2025).
[39] Wendy Williams, „African Migration Trends to Watch in 2025“, Africa Center for Strategic Studies, 3. Februar 2025, https://africacenter.org/spotlight/migration-trends-2025/ (abgerufen am 10. August 2025).